Hier will ich erzählen über Freunde, Bekannte, Nachbarn - über ihre Arbeit, Sorgen, ihre Tiere, ihren Garten.
|
Auch Kinder will ich vorstellen; ihnen gilt die meiste Zeit in der Arbeit der Parnehnen-Hilfe.
|
Gott hat uns dieses Kind geschenkt:
Walentina sagte das, und sie meinte damit, ein Geschenk von Gott nehmen wir mit Freuden an und werden es lieben.
Ihr und ihrem Mann hat Gott nach drei Mädchen den ersehnten Sohn geschenkt.
Nachdem die epileptischen Anfälle der 2. Tochter nicht mehr so häufig und so stark wie früher auftreten, - nachdem die jüngste Tochter nach der Hüftoperation und der langen Behandlung im Gipsbett nun fast normal laufen kann, wurde der Sohn geboren - Damir.
Damir hat eine Lippen- Gaumenspalte. Er kann nicht selbst trinken sondern muß durch eine Magensonde ernährt werden.
Inzwischen ist Damir 5 Monate alt und hat einen großen Teil seines Lebens, meistens zusammen mit der Mutter in Krankenhäusern verbracht, weil untersucht werden muß, wie stark evtl. auch das Gehirn und andere Organe geschädigt sind und welche Maßnahmen wann und wo ergriffen werden müssen.
Damirs Mutter Walentina ist eine starke Frau, sie versorgt Familie, Kühe, Schweine, Geflügel und Hunde, führt mit ihrem Mann gemeinsam ein Geschäft, baut mit ihm zusammen am Haus weiter und ist sicher, daß sie mit Gottes Hilfe und der Unterstützung von Familie und Freunden auch diesem Kind helfen kann, ein lebenswertes Leben zu führen.
Ich lernte Walentina und Damir im Mai kennen, russische Freunde hatten gebeten, hier nach Möglichkeit zu helfen. Von Walentina erfuhr ich, daß die erste der erforderlichen Operationen nicht in Kaliningrad durchgeführt werden kann und in Moskau voraussichtlich 3000, - Dollar kosten würde.
Telefonate und e-mails in Kaliningrad und nach Deutschland weckten bei der evangelischen Kirche in Ostpreußen und Deutschland, bei deutschen Lions und bei Freunden der Parnehnen-Hilfe aus dem Kreis Nienburg den Wunsch zu helfen. Auch Ärzte von „Interplast“ und der Vorstand der Stiftung „Pro Interplast“ suchten nach Möglichkeiten für eine kostenlose Operation in Deutschland bezw. Finanzierungshilfen für die Behandlung in Rußland. Viele Sackgassen taten sich auf, z.B. war es fast unmöglich, für Mutter und Kind ein Visum für Deutschland zu bekommen. Auch waren die evtl. nach der Operation in Deutschland entstehenden Kosten nicht abzuschätzen. Schließlich scheiterte die in Aussicht gestellte Übernahme der in Moskau entstehenden Kosten durch eine deutsche Stiftung an der Tatsache, daß in russischen Krankenhäusern keine Kostenvoranschläge oder Rechnungen für die Behandlung ausgestellt werden. Es blieb nur die Möglichkeit, Geld für eine Operation in Moskau zu sammeln.
|
Damirs Familie gehört der evangelischen Kirche in Lomonossowka (früher Mauern) an; deren Patengemeinde in Süddeutschland spendete einen großen Betrag, und die Parnehnen-Hilfe stellte 500 Euro zur Verfügung.
Die Operation in Moskau sollte durchgeführt werden bevor Damir 6 Monate alt wird. Zu diesem Zeitpunkt hielt ich mich wieder in Parnehnen auf und besuchte Damir und seine Familie. Damir, nun fast ein halbes Jahr alt, lächelte mich an; und ich hatte den Eindruck, daß er sich wie ein normales Kind benahm. Auf meine Frage, während ich über sein weiches Köpfchen streichelte, antwortete Walentina, ja sein Kopf sei gut. Und während sie auch seinen Kopf berührte und unsere Hände sich dort trafen, murmelte sie mit Tränen in den Augen: „Gedankt sei Gott!“ Bei meinem nächsten Besuch schäkerte Damir mit mir, als sein Vater ihn zu mir brachte, er bog sich vor Lachen und bekam wegen des Schlauchs in seiner Nase einen Hustenanfall. Walentina war in großer Sorge und Panik; sie hatte einen Anruf aus Moskau bekommen, daß sie längst in Moskau hätte sein müssen, da die Operation spätestens bis Ende Oktober gemacht werden müsse, - danach würde der Eingriff nicht mehr gemacht werden. Es hatte sich herausgestellt, daß die erforderlichen Krankenunterlagen per Post aus Kaliningrad abgeschickt und auf dem Postweg verloren gegangen waren.
Erst nach meiner Rückkehr nach Deutschland erfuhr ich, daß Walentina und Damir einen Operationstermin für Anfang November bekommen hatten.
Glücklich war ich, als ein erneuter Anruf in Parnehnen die Gewißheit brachte: sie sind in Moskau.
In der 2. Novemberwoche wollte ich am Telefon jubeln bei der Nachricht, daß Walentina mit dem Kind zurück ist; - aber Walentina hatte den beschwerlichen und zudem durch die Kosten für einen notwendigen Flug teuren Weg vergeblich gemacht. Damir hatte nicht operiert werden können, denn die Ärzte in Moskau hatten festgestellt, daß er im Krankenhaus von Kaliningrad eine Schutzimpfung erhalten hatte, die eine Operation in nächster Zeit verbietet.
Für Januar haben sie einen erneuten Termin bekommen.
Wir sammeln Geld für diese und mehrere folgende Operationen. Bitte helfen Sie mit.Das Konto der Parnehnen-Hilfe:
BLZ: 25663584
kontonr.: 400600300
Bei Volksbank Hoyerhagen
November 2006
|
|
|
2007 dieses Foto machte ich im Januar 2007.
Walentina und Damir waren erst kürzlich von der Operation in Moskau zurück gekommen
Damir kann endlich ohne Schlauch aus der Flasche trinken und auch schon Brei essen. Er trainiert seine Beinmuskeln in einem sogenannten "Gehfrei"
Sein linkes Auge kann er nicht schließen, Walentina denkt, daß sich das später bessert. Die Nase soll operiert werden, wenn er 5 Jahre alt ist. Doch jetzt schon ist Walentina stolz auf ihr schönes Kind und war gern mit meinen Fotos einverstanden.
Im Juni 2007 während meines nächsten Besuchs bei Damir, bereitete sich die jüngste von seinen Schwestern darauf vor, mit den älteren beiden Schwestern gemeinsam die Woche über in einem Wohnheim zu leben.
Elviras Sprachentwicklung ist nach lngen Krankenhausaufenthalten wegen ihrer Hüftoperationen verzögert, und in Insterburg gibt es einen guten Kindergarten mit der Möglichkeit, logopädischen Unterricht zu bekommen. Elvira freute sich darauf, gemeinsam mit den Schwestern dort zu sein und viel Neues zu lernen.
Walentina weiß schon jetzt, daß auch Damir in einigen Jahren diesen Kindergarten besuchen wird, weil er viel Hilfe brauchen wird, um sprechen zu lernen.
Im Juli sollte Damirs nächster Operationstermin in Moskau sein; ich bin gespannt, welche Fortschritte er gemacht hat, wenn ich ihn im Oktober sehen werde.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Baba Nadja -
allein in einem einsamen Haus. Noch ist sie gesund und versorgt Kuh, Hühner und Hund. Aber, wenn sie ernsthaft
krank wird, wenn der alkoholkranke Sohn ihr nicht helfe
n kann? |
Eine armenische Großmutter, schwer arbeitend in ihrer Großfamilie, sie wird auch im Alter versorgt sein. |
Anna ist eine junge Frau von etwa 24 Jahren. Eine Mutter hat sie nicht, aber einen Vater und einen Bruder. Der Vater liegt gelähmt im Bett, das heißt eher auf einem Sofa. Er muß gewickelt und gewaschen werden, Anna tut das. Anna füttert ihn auch, wäscht die viele Wäsche, wie wir heute von ihrem Bruder erfahren haben ohne Waschmaschine und Schleuder und ohne fließendes Wasser. Wer das wohl mit Eimern herträgt? Der Bruder nicht, der hilft auch sonst nicht viel, er sitzt im Rollstuhl und hat keine Beine. Und er erzählte uns, daß ihm sein Handy gestohlen wurde, als er kürzlich zuviel getrunken hat. Ob Anna dann auch den betrunkenen Bruder einsammeln und ins Bett transportieren muß?
Bei unserem 1. Besuch haben wir Anna gesehen, ein schmächtiges Persönchen, die ganz allein diesen Haushalt führt, - so daß Klaus berichtet, im Haus sei alles pikobello sauber gewesen, und im Krankenzimmer habe es nicht unangenehm gerochen. Natürlich hat Anna kein Auto, für den Bus sicher nur in Notfällen Geld, und natürlich hat sie auch kein Fahrrad. Aber Zeichnen kann sie, sagte der Bruder, der die angebotenen Buntstuífte nicht haben wollte aber für seine Schwester erbat. Anna habe im Haus eine Wand bemalt, ob ich das Bild sehen wollte?
|
Anna
Annas Bruder wollte meinen Husky "Eldo" eigentlich nicht wieder loslassen. Sein hilfsbereiter Nachbar schiebt oft den "labilen" Rollstuhl. |
Januar 2007
Anna ist mit ihrem Mann fortgezogen in ein anderes Haus.
Der beinamputierte Bruder hat inzwischen den neuen Rollstuhl aus Deutschland bekommen, den ich der Medikalstation von Parnehnen aus einer Spende aus der Nienburger Umgebung überbringen konnte.
Der Nachbar (siehe Bild oben) betreut ihn.
|
Inzwischen hatte der Nachbar die Bettwäsche für den Vater und die besonders schöne Garnitur Bezüge und Handtücher speziell für Anna, die anderen Dinge und die Buntstifte ins Haus getragen und wollte sich aufmachen, auch den Rollstuhl samt Genia und uns dorthin zu bugsieren, aber unsere Zeit war knapp. Und die Räder des Rollstuhls hingen in einem so unnatürlichen Winkel und völlig schlapp unter dem Gefährt, daß ich fürchtete, er würde bei dieser unnötigen Fahrt durch buckliges Gelände unter seinem "Besitzer" zusammenbrechen. Eine Bitte wagte Genia noch zum Abschied: ein bißchen Geld. "Nur für Zigaretten!" Mein Prinzip: "kein Geld, niemals Geld" machte ihn traurig, und ich glaube auch etwas grantig. Ich dachte an das verschwundene Handy (verschwunden, weil er betrunken war )und an die schmächtige Anna. Und Genia winkte versöhnt zurück.
Wenn Klaus und ich nachhause fahren, bekommt sie das eine Fahrrad, und wenn wir eine nicht zu teure Waschmaschine finden, auch die.
Vielleicht kann sie dann mal Freunde besuchen oder ein Fest, sie ist eine junge, bewundernswerte Frau von etwa 24 Jahren.
Anna bekam eine Waschmaschine, sie stand verblüfft und wortlos, als Klaus das einfache Maschins´chenins Haus trug. Und Anna bekam das Fahrrad, stumm nahm sie es an und schob es fort. Nächstes Mal werde ich probieren, ob sie auch sprechen kann.
Juni 2006
Beim nächsten Mal (Oktober 2006) habe ich Anja nicht gesehen. Ich erfuhr, daß sie wegen eines Blinddarm Durchbruchs im Krankenhaus liege. Ihr Vater ist im August gestorben. Walodja hat vom Geld der Parnehnen-Hilfe eine Beihilfe zur Bestattung ausgezahlt.
18.9.2006
|
|
Raissa †
Es war November und schon kalt.
Als ich die alte Frau zum ersten Mal sah, lag sie auf dem Boden vor ihrem Schlafsofa und streckte ihren schmutzstarrenden Arm hilfesuchend nach der Dorfältesten aus, die gekommen war, um sie zu waschen, zu wickeln und mit meiner Unterstützung die Nachbarin zu überreden, die Pf lege der alten Frau für ein bisschen Lohn zu übernehmen. Es roch furchtbar im ganzen Haus.
Die Nachbarin, selbst alt und noch durch einen Schlaganfall behindert, hatte die alte Frau seit drei Tagen von ihren wenigen Vorräten mit versorgt und gefüttert, seit nämlich der Krankenwagen vorgefahren war und die Pfleger die alte Frau wieder zurückgebracht hatten auf ihr Sofa in dem Haus, in dem sie allein als letzte ihrer Familie lebte. Sie gehörte nicht ins Krankenhaus, denn sie war nur alt, verwirrt, schwach und fast verdurstet gewesen. Die Nachbarin hatte uns schon draußen erzählt über Raissa: „Sie fällt immer aus dem Bett, und sie kann nicht zur Toilette“. Und die Nachbarin weinte und schüttelte sich vor Ekel, als die Dorfälteste sie für 500 Rubel im Monat verpflichten wollte, Raissa nicht nur zu füttern, sondern auch zu waschen, wenn sie sich beschmutzt hatte, vom Sofa die schmutzige, stinkende Wäsche vor die Haustür zu werfen und Raissa mit Wäsche und Kleidung von mir frisch zu versorgen. Wanda, die Dorfälteste wusch nun Raissa; aber es war klar, dass sie das nur einmal machen würde, denn sie hatte viel andere Arbeit; und eine neue Dorfälteste sollte eingesetzt werden .
Sonst war zur Zeit niemand für diese Aufgabe zuständig. Aber die Nachbarin wollte sie weiterhin füttern und sollte dafür von Raissas Rente 300 Rubel im Monat erhalten.
|
Wanda und ich begannen, mit der Hilfe von Mitarbeitern der Kaliningrader Kirchen und aller Bekannten nach einem Platz oder Betreuung für Raissa zu suchen. Es gab kein Altersheim, niemand konnte die ambulante Pflege übernehmen; - aber bald würde die neue Dorfälteste ihren Dienst antreten. Drei Tage später sah ich nach Raissa. Als ich unbemerkt das Haus betrat und mich dem Krankenzimmer näherte, hörte ich eine nuschelnde Stimme geduldig wiederholen: „Nun essen Sie, essen Sie!“ Raissa mit geschorenem Kopf, sah mich verständnislos, aber fragend an. Neben ihr auf dem Sofa hockte die Nachbarin mit einem Schüsselchen und hielt Raissa einen Löffel an die Lippen. Das Bett sah frisch aus, über dem Bett hing das Foto einer jungen Frau: Raissas Tochter vor vielen Jahren. Raissa schluckte ein wenig Brei, und ich ging leise hinaus.
Wir fanden eine Frau, Natascha, die Raissas Pflege übernehmen wollte und auch an einer Ausbildung zur Altenpflegerin teilnehmen würde, sobald diese für das neue Personal in einem Altersheim beginnen würde, das demnächst eröffnet werden soll.
Noch vor meiner Rückreise verstarb Raissa, bevor ihre Rente ausgezahlt worden war. Die Nachbarin konnte ihren Lohn nicht bekommen.
Von Deutschland aus verhandelte ich telefonisch und per e-mail weiter wegen einer ambulanten Betreuungsmöglichkeit für allein stehende alte Leute. Weder bei staatlichen noch bei kirchlichen Stellen konnte eine baldige Lösungsmöglichkeit gefunden werden.
Die wenigen Plätze in Altersheimen sind lange im Voraus reserviert und nur für Menschen mit ausreichenden finanziellen Rücklagen bezahlbar, Sozialstationen oder andere Alternativen gibt es zumindest auf den Dörfern nicht, und niemand könnte die Kosten für eine Betreuung übernehmen.
|
Im Januar, bei meinem nächsten Besuch in Ostpreußen haben Wanda, Natascha, Wolodja und ich privat einen mündlichen Vertrag geschlossen: Natascha wird an mehreren Tagen der Woche drei alte Leute in der Siedlung Diwnoe besuchen, für sie einkaufen und Kartoffeln schälen oder anderes erledigen, was sie nicht selbst können. Für die Bewältigung der weiten Wege bekam sie das Fahrrad von Lutz aus dem Kreis Nienburg. Wanda ist arbeitslos und wird gegen wenig Geld die Arbeit von Natascha kontrollieren. Dafür wird ihnen Wolodja im Auftrag der Parnehnen-Hilfe monatlich 1200 Rubel bezahlen,
Für weitere 36 Euro monatlich würde ich gern in der Siedlung Olchowka/Köllmisch Damerau eine vergleichbare Betreuung ermöglichen. Dort brauchen zwei alte, blinde Frauen und eine schwer gehbehinderte Seniorin dringend jemanden, der regelmäßig nach ihnen sieht und manche Arbeiten für sie erledigt. Das würde sicher gern Veronika übernehmen, die dadurch nach dem frühen Tod des Vaters ein Möglichkeit hätte, zum Lebensunterhalt der Mutter und der 4 unterschiedlich stark behinderten Schwestern beizutragen.
PS
Raissa muß eine gute, ordentliche Frau gewesen sein.
Ihr Haus war zwar ärmlich, aber sauber und ordentlich; sogar eine Badewanne mit Vorhang sah ich im Haus. Die Dorfleute sprachen mit Hochachtung von ihr und bedauerten ihr trauriges Schicksal.
Nach Raissas Tod wünschten sie, so etwas werde in Parnehnen und der Umgebung nicht wieder geschehen.
Im Februar 2006 |
Inzwischen arbeitet Natascha schon seit 5 Monaten bei einem körperbehinderten Ehepaar. Ihre Arbeit im Krankenhaus von Tapiau (2 Tage Arbeit , - 2 Tage frei) gibt ihr genügend Gelegenheit, Wolodja sprach mit den beiden Alten, die sich sehr zufrieden über Nataschas Arbeit äußerten.
Juni2006
Seit Juli arbeitet Natascha nicht mehr bei den alten Leuten in Diwnoe. Zu hoffen ist, daß die neue Dorfälteste dort gelegentlich Besuche macht.
Veronika und ich besuchten im Juli gemeinsam die gehbehinderte Nadja, Veronika wird dort und bei den blinden Frauen helfen sobald sie gebraucht wird,
im Juli 2006
|
|
|
Zu vielen Menschen aus dem OblastKaliningrad/Königsberg ergaben sich freundschaftliche oder partnerschaftliche
Kontakte, ohne die das Ganze nicht laufen und auch keine Freude machen würde. |
|
|
|
Sweta, Feldscherin , Medikal Punkt (Gesundheitsstation)
2007 Nach langen Jahren großer Not bei der Versorgung von Kranken scheint die Situation sich hier zu verbessern (der Träger hat gewechselt.
Im Januar hatte ich noch mehrer Stationen mit Medikamenten und Material unterstützt, im Juni konnte Sweta Mitten in der Nacht meine Nierenprobleme wegzaubern, alles, was man dafür braucht, war vorrätig. Wow!
Und auf meine Frage nach der Bezahlung erklärte mir Sweta mit liebenswürdigem Lächeln, ich sei doch Gast. |
Sweta, Bibliothekarin Tanja, Direktorin beide Dom Kultura (Kulturhaus)
2007 beide sind noch auf ihren Arbeitsstellen, beide haben große Probleme.
Die Bibliotek ist feucht, die Wände und auch die Bücher schimmelig; Sweta reagiert allergisch und ist oft krank. Sie weint um ihre Bücher und will nach ihrer Pensionierung im Herbst weiterarbeiten.
Im Club ist nach dem Sturm im Frühsommer das Dach wieder teilweise weggeflogen, die Platten für die Reparatur liegen seit dem Frühjahr im Saal.
Meine Prophezeiung vom Januar 2007 ist eingetroffen: ein Teil der Decke über der Bühne ist herunter gefallen.
Nun hängen dort noch Balken aus der unbenutzten oberen Etage herunter, der Bauschutt ist weggräumt.
Ich bewundere Tanja und Sweta für die Ausdauer, ihren Mut und die Tatkraft, die man braucht, um unter solchen Bedingungen mit Menschen und Kindern zu arbeiten.
|
Nachbar - Andrej und Computer-Andrej
auch beide treue Freunde und Helfer
2007 Immer noch strahlen diese beiden Andrejs und auch ich, wenn wir uns im Abstand von 3-4 Monaten in Olchowka sehen.
|
|
|
|
Wanda, Starosta (Dorfälteste) im Herbst 05 aufgestiegen zur neuen Sozialarbeiterin
2007 Naja, was tut eine Sozialarbeiterin ohne Ausbildung? |
Pädagogen und Kinder des Kinderheims
|
Galina, Pädagogin (toll!) für die 0 Klasse /Vorschule
Sommer 2007 Galina weiß noch nicht, ob sie nach den Ferien noch weiter an der Schule beschäftigt ist. Viele Schulen sind von weitreichenden Änderungen betroffen, auch die Schule in Parnehnen |
|
|
|
Nadja aus Friedland (Prawdinsk) Beraterin, Dolmetscherin,
Freundin: Tolle Frau
2007 Nadja leitet inzwischen das Gästehaus der Stadt Prawdinsk/Freidland |
Dolmetscher-Andrej hilft bei komplizierten Gesprächen und auch sonst
2007 Andrej hat durch den Bauboom in Kaliningrad viel Arbeit, im Auftrag von Privatleuten arbeitet er mit 2 Leuten aus Halbfertigprodukten hauptsächlich Türen fertig und in die entsprechenden Löcher ein.
Er hilft nur noch bei sehr komplizierten Gesprächen, tröstet mich aber, daß ich keinen Dolmetscher mehr brauche.Aber Freunde sind wir trotzdem noch.
|
Computer-Andrej, -immer hilfsbereit, -
hier sorgt er für Telefon und Internet und ein tolles Foto
2007 Fast jedes Mal hilft er immer noch, damit ich telefonieren kann und ins Internet, wenn ich mich in Olchowka bei Parnehnen aufhalte.
Inzwischen hat mir Andrej eine Internet-Verbindung über mein russische Handy-Karte gebastelt. |
|
|
|
|
|
Nach der Rückkehr von meiner Novemberreise 04 in das russische Parnehnen/Ostpreußen packte ich meine Mitbringsel aus.
Mein Sohn sah mich zweifelnd an und stöhnte: „Kitsch!“ Meine Tochter strahlte und rief: „Toll!“ Ich selbst weiß nicht so recht, aber das ist egal, denn wichtig ist die Geschichte dieser 7 oder eigentlich 8 Eulen aus Ostpreußen. |
|
|
|
|
|
|
|
Die Schule Gertlauken im Sommer 2005
|
Alex war aus Kasachstan nach Nowaja Derewnja gezogen, das bedeutet „Neues Dorf“ und ist der Rest des alten deutschen Gertlauken. Alex fand in der Abgeschiedenheit und Stille ein etwas verfallenes deutsches Haus mit viel Land. Und er fand die Stelle als Lehrer, die ihm und seiner Frau mit dem Sohn ein bescheidenes aber auskömmliches Leben versprach. |
Der Schulbetrieb in Gertlauken wurde eingestellt, weil die Schule ihre Stromschulden nicht bezahlen konnte. Alex war arbeitslos. Der Sohn wurde mit Schmerztabletten behandelt, für andere Therapien wäre viel Geld erforderlich gewesen.
Sein Enkel wohnt bei ihm und hat mächtigen Hunger, und natürlich braucht er auch Kleidung und Schulsachen. Alex suchte nach Arbeit und wurde Holzschnitzer und Juwelier. |
Ein Buch aus den Jahren des letzten Weltkriegs schildert „Stille Jahre in Gertlauken“ aus Sicht einer jungen Lehrerin, die an der dortigen Schule ihr Berufsleben beginnt. An eben dieser Schule unterrichtete Alex mit dem typisch deutschen Familiennamen
|
Auch ein halbwegs passables Auto konnte er finanzieren, ohne das er Arbeitsplatz, Geschäfte und medizinische Hilfe im Bedarfsfall nicht hätte erreichen können.
Die Straße zu seinem Haus ist eher eine Teststrecke und teilweise kaum mit einem Trecker zu bewältigen.
Irgendwann heiratete Alex´s Sohn, wurde Vater, wurde Alkoholiker und verlor seine Frau. Alex und seine Frau halfen ihm und dem Kind, ackerten im Garten für Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln, reparierten immer wieder das Auto und die Socken und das Haus.
Dann hatte der Sohn einen selbstverschuldeten Unfall, bei dem er schwer verletzt wurde. |
Nun ist sein Sohn wieder zuhause, sitzt im Rollstuhl, hat ständig Schmerzen und braucht dringend eine längst notwendige Operation, die niemand bezahlen kann.
Ich traf Alex an der Straße im Dunkeln vor seinem Auto mit Plattfuß. Zu der Verabredung am nächsten Tag kam er durch Schnee und Matsch 12 km weit mit dem Fahrrad (beim Auto war inzwischen die Achse gebrochen) und nahm eine Bestellung für 6 Eulen auf. Die brachte er nach drei Tagen, eine zusätzliche als Geschenk und eine Spezialanfertigung für die Kundin. Dafür bat er um 50 Euro. |
|
|
|
|
|
|
|
|
Kitsch oder Toll? Das ist gleichgültig.
Eine dieser Eulen wird nach Calle fliegen und Dankesgrüße aus Friedland, Allenburg und Parnehnen an Elsbeth und Alfred Husmann überbringen, die seit Jahren unermüdlich auf unterschiedliche Weise in Ostpreußen helfen. Die kleine Eule hat schwer zu tragen, denn sie bringt auch ein großes Glas Honig von Kostja und Tonia aus Allenburg/Druschba.
Die Eulen von Alex kann man hier betrachten:
was gibt´s hier? bitte klicken
Inzwischen hat mir Alex noch mehr Eulen geschnitzt, für das verdiente Geld, (insgesamt 400 Euro) will er sich in Deutschland ein Auto kaufen.
. |
20.10.05
Im Oktober hat mich Oleg in meiner "Dienstwohnung" in Olchowka, dem Nachbardorf von Krasnij Jar/Parnehnen besucht. Er ist
glücklich über sein neues Auto, das hervorragend "arbeitet". Noch hat er keinen Käufer für sein zu großes und weitab gelegenes Haus gefunden; das Häuschen in Soldatowo (bei Tapiau) das er gern vom Verkaufserlös erworben hätte, ist zu seinem Kummer inzwischen verkauft worden.
|
2007 Oleg/Axel ist umgezogen. Sein Haus konnte er verkaufen, dort wird wieder vom neuen Besitzer fleißig gebaut.
Sicher höre ich demnächst, wie es ihm, seiner Frau und seinem Enkel inzwischen ergangen ist. |
Liebe Melissa,
Mascha und ihre Mama haben mich gebeten, dich zu grüßen und Dankeschön zu sagen.
Mascha hat sich sehr über das Kleid und die Schuhe von Dir gefreut. Sie hat es angezogen, damit ich sie darin für Dich fotografieren kann. Und wenn Du diesen Brief lesen kannst oder vorgelesen bekommst, kannst Du ja auch die Bilder von Mascha und anderen Kindern aus Maschas Dorf sehen.
Wenn Du willst, nehme ich gern von Dir einen Brief oder Bild mit, wenn ich wieder dorthin fahre.
Tschüß sagt Dir Inge Zibell
Ach ja, grüß Deine Mama von mir, bei der ich mich auch herzlich bedanke
Bilder von Mascha gibt es auf der Seite Unsere Patenkinder
|
|
|